Pfarrkirche St. Georg

Am 07.07.1907 konnte der Grundstein für die Kirche St. Georg gelegt werden. Knapp zwei Jahre später wurde die Kirche gesegnet und ihrer Nutzung übergeben. Als schließlich am 6. November 1910 die Kirche durch den Fürstbischof von Breslau, Georg Kardinal Kopp geweiht wurde, beging die inzwischen stattliche Gemeinde das mit einem großen Fest.

Der Architekt Hugo Schneider aus Oppeln hatte die Kirche als neugotische Backsteinbasilika mit Staffelgiebel an der Eingangsfront und einem übereck gestellten Turm konzipiert. Die übergiebelte Vorhalle, mit dem Mosaik des Kirchenpatrons geschmückt, ist auf Fernwirkung konzipiert, ebenso der viereckige Turm mit seiner steilen Turmhaube und der mächtigen Höhe von 62 Metern. Der Außenbau wirkt größer, als der Innenraum der Kirche, mit seinem relativ kurzen Hauptschiff, der raumbestimmenden Vierung und den in der Höhe gedrückten Seitenschiffen.

Das stattliche Gotteshaus dominierte den Kissingenplatz, der als großzügige Anlage mit Rundverkehr im neu geplanten Viertel die markante Mitte bilden sollte. Seit Umgestaltung des Platzes als Durchgangsstraße in den 1960-ger Jahren und Bepflanzung mit Bäumen und Büschen, eben direkt vor der Kirche, ist die städteplanerische Wirkung der Kirche auf denPlatz verloren, wenn sie dennoch auch heute nicht zu übersehen ist.

Vor allem durch die Detonation einer Fliegerbombe zum Ende des II. Weltkriegs, dicht neben der Seitenmauer, traten erhebliche Schäden auf. Die aus farbigem Glas gefertigten Fenster gingen verloren und ein noch heute deutlich sichtbarer Schaden am Gewölbe entstand. Die durch Artilleriefeuer entstandenen äußeren Schäden sind hingegen kaum noch sichtbar. Durch das Zumauern von Fenstern im Querschiff nach Kriegsende 1945, die Entfernung der Kanzel und etlicher Schmuckelemente an den Altären 1977 sowie durch die weiße Ausmalung, ist der Charakter des ursprünglichen Baus im Innern stark verändert worden.

Der neogotische Flügelaltar ist noch heute eine Augenweide für jeden Betrachter. Zwar wurden das geschnitzte Rankenwerk und die hoch aufstrebenden Fiale über den Seitenflügeln entfernt, jedoch fanden einige Heiligen- und Engelsfiguren, schön restauriert, wieder Aufstellung auf dem Altar oder an anderer Stelle in der Kirche. Neben den schön ausgeführten Statuen der Mutter Gottes und des hl. Joseph, der beeindruckenden Darstellung der Beweinung Christi finden sich noch weitere schöne Kunstwerke in der Kirche. Ein besonderes Augenmerk sollte der Besucher jedoch auf die geschnitzten, farbigen Reliefs der 14 Stationen des Kreuzwegs richten. Dieser Kreuzweg wurde von der Firma Schnitzer aus Frankfurt am Main gefertigt.

1938/39 wurde durch die Firma Orgelbau Hans Hammer, Berlin-Wedding die gebraucht erworbene einmanualige Orgel der Firma Sauer aus Frankfurt/Oder aus dem Jahr 1890 umgebaut und erweitert. Die Orgel wurde in den Jahren 2000/01 durch das Gemeindemitglied Hans-Joachim Eichberg (†) generalüberholt und restauriert.

Am 12. Februar 2003 hat der damalige Orgelsachverständige unseres Bistums, Martin Ludwig, die generalüberholte Orgel von St.Georg abgenommen. Im Gutachten spricht er vom „ausgezeichneten Gesamteindruck der Arbeiten“ und weiter, „dass die von der Substanz her mittelmäßige Orgel in einer Art und Weise zur Geltung kommt und erklingt, wie dies nicht einmal nach der Neuaufstellung der Fall gewesen sein dürfte. Möge das Werk für die Gemeinde und alle Beteiligten ein Segen sein.“ Die Orgel hat 2 Manuale, 1 Pedal, 24 Register, 1456 Orgelpfeifen und eine größtenteils elektropneumatische Traktur und erklingt allsonntäglich und bei verschiedenen Konzerten zur Freude der Gemeinde und ihrer Gäste.

Sie erreichen die Kirche vom S- und U-Bhf. Pankow in etwa 9 Minuten zu Fuß.

Adresse:
Kissingenstr. 33, 13189 Berlin

Haltestellen:
Neumannstr./Kissingenstr. (von Bhf. Pankow aus): Bus 250 und 255
Kissingenplatz (nach dem Bhf. Pankow hin): Bus 255