Seit 1901 wieder katholisches Leben in Pankow

– Von der kleinen Kapellengemeinde zur großen Pfarrei –

1850-1900

Die Ortschaft Pankow verzwanzigfachte ihre Einwohnerzahl zwischen 1850 und 1900. Damals gehörten Berlin und Umgebung zum Fürstbistum Breslau.

1901

1901 wurde in der heutigen Parkstraße eine Kapelle gebaut und am 16. August mit einem Kuratus als Seelsorger die Gemeinde begründet. Eine Kuratie ist keine selbständige Pfarrei, sondern eine auf Zeit eingerichtete Gemeinde mit eigenem Seelsorger, aber unter externer Vermögens-Verwaltung.

7. Juli 1907

Schon an diesem Tag erfolgte die Grundsteinlegung für die St. Georgs-Kirche. Das Grundstück am Kissingenplatz wurde von der Boden-Aktien-Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Bedingung: Errichtung eines „…der Gegend zur Zierde gereichenden Kirchengebäudes nebst Pfarrhaus…“

30. August 1907

Erwerb des Grundstücks in der Platanenstraße in Niederschönhausen, für einen möglichen späteren Kirchbau.

Taufzahlen

Die Zahl der Taufen in der Kuratie Pankow nahm von 7 im Jahre 1901 auf 114 im Jahre 1907 zu.

Erste Kapelle in Niederschönhausen

In demselben Jahr, 1907, wurde in Niederschönhausen eine ehem. Werkstatt angemietet und diese zu einer Notkapelle nebst Künstlerwohnung umgebaut.

1909: Heim „Maria Frieden“

1909 errichten die Josephs-Schwestern in der Schönhauser Straße in Nordend ein Mütter- und Kinderheim mit Kapelle.

Benediktion und Konsekration
St. Georg

Am 20. Juni 1909 konnte die St. Georg-Kirche durch Kuratus Teubner benediziert (gesegnet) werden und stand nun für Gottesdienste bereit.

Am 6. November 1910 wurde die Kirche durch den Breslauer Fürstbischof Georg Kardinal Kopp konsekriert (geweiht).

Endlich: Pfarrei St. Georg

Am 8. März 1914 wird aus der Kuratie St. Georg eine eigenständige Pfarrei.

Kriegs- und Nachkriegszeit ab 1914

Kurz nach Ausbruch des I. Weltkriegs stirbt der hl. Papst Pius X. an gebrochenem Herzen.

Der I. Weltkrieg von 1914 – 1918, die anschließenden revolutionären Unruhen mit Zusammenbruch der gekannten Ordnung sowie die Inflation machten den Menschen das Leben schwer und kirchliche Verwaltung teilweise fast unmöglich.

1920 wird Pankow nach Berlin eingemeindet.

Grundsteinlegung in der Platanenstraße

Am 9. Mai 1929 kann der Grundstein für die neue katholisch Kirche in Niederschönhausen gelegt werden.

Kuratie Niederschönhausen

Zum 1. Januar 1930 wird die Kuratie Niederschönhausen errichtet. Ihr werden auch Teile der Pfarreien Hermsdorf und Reinickendorf zugeordnet. Die Kuratie verbleibt im Pfarrverband mit der Pfarrei St. Georg.

13. August 1930: Ein neues Bistum

Das Bistum Berlin wird errichtet. Erster Bischof wird Dr. Christian Schreiber.

1930: Wieder eine Kirchweih

Am 21. September wird die Kirche St. Maria Magdalena durch Bischof Christian Schreiber konsekriert (geweiht). Kuratus wird Joseph Lenzel.

Bischöfe in schwersten Zeiten

1933 verstirbt Bischof Christian Schreiber. Seine Nachfolge tritt Bischof Nikolaus Bares an, der jedoch schon 1935 von Gott heimgerufen wird. Als dritter Bischof von Berlin, tritt am 5. Juli 1935 Bischof Konrad von Preysing in schweren Zeiten sein Amt an.

1937: Eine Kirche für Buchholz

Am 15. März wurde in der Eddastraße in Buchholz der erste Spatenstich für einen neuen Kirchbau getätigt. Schon am 10. Oktober konnte die St. Johannes-Kirche durch Bischof Konrad Graf von Preysing konsekriert werden. Bis 1951 gehörte sie zur Pfarrei St. Georg. Am 1. Dezember wurde sie eigenständige Pfarrei.

„Tausend“ dunkle Jahre

Seit 1933 nahmen die Repressionen der Verwaltung, auch gegenüber der Kirche stark zu. Mit Ausbruch des II. Weltkriegs am 1. September 1939 wurden viele Gemeindemitglieder zum Kriegsdienst einberufen. Viele kehren verwundet an Leib und Seele zurück, viele kehrten nicht zurück.

Eine neue Pfarrei in Niederschönhausen

Zum 1. Januar 1942 wird aus der Kuratie St. Maria Magdalena eine eigenständige Pfarrei. Der Errichtung wird von staatlicher Stelle erst am 7. Januar zugestimmt und die Genehmigung dann am 16. Januar erteilt.

Zeuge der Liebe

Schon am 7. Januar 1942 wird der Pfarrer der neuen Pfarrei, Joseph Lenzel, von der Gestapo verhaftet, da er sich für polnische Zwangsarbeiter einsetzte. Er stirbt am 3. Juli 1942 im KZ Dachau als Zeuge Christi.

Die Kirchen zum Kriegsende

Die Kirche St. Maria Magdalena bleibt nahezu unbeschädigt. Ein Brandsatz wird von Pfarrer Juzek unter Lebensgefahr in einen Teppich gewickelt und aus der Kirche getragen.

Die Kirche St. Johannes Evangelist bleibt unbeschädigt.

Durch Artilleriebeschuss und einen Bombentreffer wird die St. Georg-Kirche schwer beschädigt, jedoch nicht zerstört. Die Reparaturen dauerten Jahre und die Folgen sind teilweise noch heute sichtbar.

…wird fortgesetzt.